„Geht durch die Tempeltore mit einem Danklied, betretet den Festplatz mit Lobgesang! Preist ihn, dankt ihm für seine Taten!“
Psalm 100, 4
Da wir uns dem Erntedankfest nähern, einer in den Vereinigten Staaten sehr geschätzten Zeit der Dankbarkeit, laden wir Euch ein, die tiefere Bedeutung des hebräischen Wortes für „Danke“ - Todah - zu erkunden. Dieses einfache, aber tiefgründige Wort zieht sich durch die gesamte Bibel und birgt Bedeutungen in sich, die uns dazu einladen, nachzudenken, zu bekennen und unsere Dankbarkeit von Herzen zu zeigen. Während todah heute zur hebräischen Alltagssprache gehört, ist das Wort in den biblischen Texten verwurzelt und hat eine tiefe Doppelbedeutung - Dankbarkeit und Bekenntnis -, die uns in Anbetung und Demut zu Gottes liebender Gegenwart heranführt.
Todah: in der Heiligen Schrift mehr als ein Wort des Dankes
Das hebräische Wort todah taucht in der Bibel zum ersten Mal in 1. Mose 29, 35 auf. Als Lea ihren Sohn Juda (Jehuda) nennt, sagt sie: „Jetzt will ich dem Herrn danken [hebräisch: odeh, ich will ihm danken]“. Sie drückt ihre Dankbarkeit ausschließlich Gott gegenüber aus, frei von jeder persönlicher Herausforderung. In seiner frühesten Form wurde todah nur in Bezug auf Gott und seine Segnungen verwendet. Der Begriff zeigte, dass Dankbarkeit aus der Anerkennung erwächst, dass seine Hand über unserem Leben ruht.
Mehr noch, im Hebräischen ist das Wort odeh, das von dem Wort todah abgeleitet ist, mit „Bekenntnis“ eng miteinander verbunden. Odeh ist nicht nur eine Art, „Danke“ zu sagen, sondern auch ein Bekenntnis von Sünden. Das sehen wir in Josua 7,19, als Josua Achan auffordert, „Gott zu danken“ und seine Schuld zu bekennen. Diese Aufforderung zum Danken ist eine Mahnung, demütig vor Gott zu stehen und die Wahrheit in seiner Gegenwart zu bekennen.
„Da sagte Josua zu Achan: Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre und danke ihm (oder: bekenne deine Schuld). Sag mir offen, was du getan hast, und verbirg mir nichts“ - Josua 7, 19.
Das Erntedankopfer: Ein Opfer des Lobes und des Danks
Das antike Dankopfer, oder zevach todah, war eine wichtige Praxis im Tempel. Wie in 3. Mose 7,12-15 beschrieben, war es mehr als ein Akt der Nächstenliebe oder eine Pflicht; es war ein echter Ausdruck des Dankes. Die Gläubigen, die diese Gaben brachten, drückten damit aus, wie sie Gottes Versorgung schätzten, und anerkannten, dass alles Gute in ihrem Leben von Ihm kommt. Diese von Herzen kommende Danksagung in todah spiegelt eine Wahrheit wider, die auch heute noch ihre ganze Kraft hat.
Raschi, ein bekannter Bibelausleger, gibt Einblicke in Psalm 50,14: „Opfere Gott Dankopfer: Löse deine Versprechen ein, die du mir gegeben hast, mir, dem Höchsten, deinem Gott“. Hier begleitete das Dankopfer ein Bekenntnis von Sünden, eine Mischung aus persönlicher Demut und Ehre für Gott.
Todah im Neuen Testament: Jesu Danksagung beim Abendmahl
Die Verbindung zu todah setzt sich im Neuen Testament fort, als Jesus dem Vater dankt. Bevor Er beim Abendmahl das Brot bricht, hält Er inne, um seine Dankbarkeit für die Versorgung Gottes auszudrücken. In Matthäus 26, 26-27 heißt es: „Jesus nahm ein Brot, sprach das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: Nehmt und esst, das ist mein Leib. Dann nahm er den Becher, sprach darüber das Dankgebet, gab ihnen auch den und sagte: Trinkt alle daraus!“ Jesu Danksagung verweist auf die Erfüllung des ursprünglichen Opfers in seiner eigenen Opfergabe und bringt uns letztlich wieder zurück zu Gottes Vergebung, Liebe und Gnade.
Ein Wort, das uns einander näherbringt
Wenn wir heute dem Herrn danken, erinnert uns todah an die Kraft von Demut, Dankbarkeit und Wahrheit in unserem Leben. Es ist ein wunderschönes Wort, das Generationen überbrückt und auch heute noch im israelischen Leben und in der israelischen Sprache häufig verwendet wird. Wenn Ihr todah in euren Gebeten sagt, könnt Ihr Euch mit der gleichen Dankbarkeit verbunden fühlen, die Anbeter und Propheten vor Tausenden von Jahren inspirierte.
Wir sind Euch, unseren Unterstützern, zutiefst dankbar, dass Ihr bei diesen Taten von todah mitmacht. Dank Euch sind wir in der Lage, Gottes Segen im Land Israel weiterzugeben. Wir danken Euch für eure treue Partnerschaft bei unserer Arbeit, womit wir Heilung und Hoffnung in dieses Land bringen.
Lasst uns gemeinsam danken und mit dem Psalmisten sagen: